Boden
Aus Wein-Lexikon.de
Für den Weinbau ist der Boden neben dem Klima der entscheidende Standortfaktor. Er bestimmt zum Teil die Sortenwahl und innerhalb einer Sorte die Geschmacksvariationen (Bodengeschmack). Grundsätzlich stellt die Rebe keine hohen Ansprüche an den Boden. Bei geeignetem Klima und geeigneter Rebsorte lassen sich auf verschiedenen Böden gute Resultate erzielen. Nur extrem saure, salzige oder nasse Böden verträgt die Rebe nicht. Schwere Böden enthalten viel Lehm, Mergel oder Ton, sind feinporig, eher schlecht durchlüftet, vermögen jedoch viel Wasser zu speichern und können so leichter Wärme in die Tiefe leiten. Anderseits strahlen sie weniger Wärme in die Blätter ab, was in relativ sonnenarmen Gebieten wie in Mitteleuropa die Entwicklung der Reben verzögert. In Trockenjahren liefern hingegen schwere Böden bessere Erträge als leichte, trockene. Leichte Böden enthalten vor allem Sand und Kies. Sie sind lockerer, meist gröber und gekrümelt, gut durchlüftet, aber schlechte Wasser- und Wärmespeicher. Tagsüber rasch erwärmt, strahlen sie die Sonnenwärme ebenso rasch wieder ab, gefrieren auch rasch an der Oberfläche. Ideal sind skelettreiche Böden; die darin vorhandenen Steine speichern Wärme sehr gut. Wasser versickert rasch, die Bodenoberfläche wird nur wenig durch Verdunstung gekühlt. Bodenansprüche verschiedener Rebsorten: Schwere Böden – Müller-Thurgau, Portugieser, Gutedel, Elbling, Huxelrebe. Leichte Böden – Silvaner, Riesling und Traminer.