Ahr

    Aus Wein-Lexikon.de

    Der Ahrwein wird im Weinbaugebiet Ahr angebaut, das seinen Namen von dem gleichnamigen Fluss hat. Es ist in Deutschland das größte geschlossene Weinbaugebiet für Rotwein. Auf insgesamt 521 Hektar Rebfläche werden zu 76,1 % Rotwein, zu 11,1 % Roséwein bzw. Rotling und zu 12,8 % Weißwein hergestellt. Der Anteil trockener Weine erreichte im Jahr 2005 einen Anteil von 50,9 %, während der Anteil halbtrockener Weine bei 30,9 % lag. Der Trend weg vom süßen Wein hält damit an.

    Klima

    Das Ahrtal liegt im Norden von Rheinland-Pfalz entlang der Ahr zwischen Altenahr und Heimersheim. Im Norden grenzt es direkt an Nordrhein-Westfalen. Weil es sich vorwiegend von West/Südwest nach Ost/Nordost erstreckt, empfängt vor allem die linke Flussseite viele Sonnenstunden. Die klimatischen Bedingungen der Umgebung sind eigentlich nicht mehr zum Anbau von Wein geeignet. Es sind daher mikroklimatische Aspekte, die den Weinbau dennoch ermöglichen.

    Rebsorten

    45 weiße und 22 rote Rebsorten sind an der Ahr zum Anbau zugelassen. In diesen Gebieten werden 444 ha, das sind ca. 85,6 % der Gesamtfläche, für den Anbau von roten Rebsorten genutzt. Die verbleibenden Flächen dienen dem Anbau von weißen Sorten. Von den angebauten Rebsorten besitzen nur etwa 14 eine Marktbedeutung. Die Entwicklung hin zu qualitativ hochwertigeren Rebsorten setzte ab 1972 in Verbindung mit der Flurbereinigung ein. Der Spätburgunder verdrängte dabei eindeutig den Blauen Portugieser. Neuzüchtungen wie Dornfelder und Domina ergänzen das Angebot. In den letzten Jahren wird verstärkt der qualitativ gute Frühburgunder angebaut. Verschließen kann sich das Anbaugebiet nicht vor dem allgemeinen Erfolg der Neuzüchtung Regent, wenngleich die Anbaufläche im Vergleich zu anderen deutschen Gebieten sehr bescheiden ausfällt. Die Anbaufläche der weißen Rebsorten befindet sich zwar in einem ständigen Abwärtstrend, ihre Vertreter sind aber nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Angebots der Ahr. Vor allem auf den Schiefer- und Basaltböden zeigt der Riesling sein Potenzial. Der Müller-Thurgau macht auf Grund seines aktuell geringeren Marktwertes anderen Sorten Platz. Der Kerner wird teilweise im Verschnitt mit dem Riesling eingesetzt.

    Besonderheiten

    Die Ahr ist eines der nördlichsten Rotwein-Anbaugebiete weltweit. Die steilen Hänge mit Südausrichtung, wärmespeichernde Schieferböden und ein enges Tal, das vor kalten Winden schützt, bieten die dafür nötigen Voraussetzungen.

    Gebietseinteilung

    Das Weinbaugebiet Ahr (421 Hektar) umfasst den Bereich Walporzheim / Ahrtal mit der Großlage Klosterberg in der 43 Einzellagen zusammengefasst sind.